Nasser Kilada im Tagesspiegel
Mein Wunschprogramm
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RANIN ist Oriental Jazz aus Berlin. RANIN ist Preisträger des 5. Creole Berlin-Brandenburg Wettbewerb für Weltmusik.
Traditionelle ägyptische und koptische Melodien verbinden sich mit zeitgenössischen westlichen Stilen zu einer einzigartigen Klangwelt voller Tiefe und Sinnlichkeit. Im Zentrum des Bandsounds steht die Stimme des Sängers Nasser Kilada, flankiert von Gitarre (bzw. Oud oder Dobro) und Trompete und von Bass und Percussion getragen, die sich, von ihrem Kontext ausgehend, der koptisch-ägyptischen Klangkultur annähern, ohne dabei den Bezug zu den eigenen Wurzeln zu verlieren. Dabei entsteht ein höchst eigenständiger Sound, traditionell verankert und gleichzeitig offen, sich entwickelnd, pulsierend und lebendig. In jedem Fall ein außergewöhnlicher Genuss.
RANIN ist das arabische Wort für „Klang“, – der Klang zweier Welten, der die Kulturen nicht nur nebeneinander, sondern im Miteinander zu einer neuen Schönheit entfaltet.
Die von mir kuratierte Konzertreihe ist mit einer tollen Party am Freitag (19. Mai) zu Ende gegangen. Es war großartig ganz unterschiedliche meiner Musikprojekte und Bands einem interessierten Publikum vorzustellen und ich danke dem Team der Werkstatt der Kulturen für diese wunderbare Gelegenheit und das mir entgegengebrachte Vertrauen. Gerne war ich außerdem Gast bei dem Konzert von Aquabella. Ein ganz besonderes Dankeschön an die präsentierten Projekte/Bands und die beteiligten Musiker – es hat mir große Freude bereitet, mit Euch allen zusammenarbeiten zu dürfen:
Coptic Blues
zusammen mit Christian von der Goltz, Ulrich Maiß
Ranin
zusammen mit Christian Kögel, Martin Klingeberg, Muhammad Ra’fat, Marc Muellbauer
Cairo Hip.Beat.Box
zusammen mit Daniel Mandolini, Gilbert Trefzger
Aquabella feat. Nasser Kilada
Bettina Stäbert, Nadja Dehn
Groove of the Nile
zusammen mit Sebastian Konkol, Robert Gromotka, Muhammad Ra’fat, Moussa Coulibaly, Ulrich Maiß
Egypt Cocktail Lounge
zusammen mit Diab Nasser
DANKE AN ALLE!
Ab März 2017 findet unter Leitung des deutsch-ägyptischen Sängers, Oud-Spielers und Perkussionisten Nasser Kilada in der Werkstatt der Kulturen in Berlin an jedem 1. Donnerstag im Monat die Konzertreihe mit geflüchteten Musiker*innen „Arab Song Jam“ statt. Die neue Reihe ist Teil des EU-finanzierten Projektes „The sound routes. Notes for getting closer“ zur Integration von Flüchtlingen in Europa, das die Werkstatt der Kulturen mit Partnerorganisationen in Belgien, Italien und Spanien realisiert.
In der 10-teiligen Konzertreihe werden Neuinterpretationen populärer, arabischer Lieder von nach Berlin geflüchteten Musiker*Innen aus Afghanistan, Eritrea, Irak und Syrien auf die unterschiedlichen Bühnen der Werkstatt der Kulturen gebracht.
Die neue Konzertreihe lehnt sich mit ihrem Format an die US-amerikanische Jamsession-Kultur der 40er Jahre an. Die damals neuartige Konzertpraxis, bei der in den schwarzen Jazzclubs der US-Metropolen das erste Set eines Abends durch ein festes Trio oder ein Quartett eröffnet wurde, während für das zweite Set, neu in der Stadt befindliche Musiker*innen beim Bandleader vorstellig wurden, verhalf dem Jazz zu seiner Lebendigkeit, Innovationsfähigkeit und Virtuosität – und damit zu seinem Siegeszug um den Globus.
„Wir haben viele sehr talentierte neue Musikerinnen und Musiker in der Stadt. Da können wir es uns leisten beim Arab Song Jam immer schon im ersten Set einen Special Guest vorzustellen” erklärt Nasser Kilada, “es gibt viele Lieder die jedes Kind aus der Region kennt. Sie so zu interpretieren, dass sie immer wieder neu klingen – das ist die hohe Kunst.”
Ähnlich wie Jamsessions sich seit Jahrzehnten, am international etablierten Real Book mit seinen bekannten Jazzstandards orientiert, bedient sich die neue Konzertreihe „Arab Song Jam“ mehrheitlich aus einem arabischsprachigen Lied-Repertoire, das in den 50er und 60er Jahren durch die legendären Sängerinnen Oum Kalthoum aus Kairo und Fairuz aus Beirut in der arabischen Großregion verbreitet wurde.
„Arab Song Jam spricht natürlich zunächst einmal arabischsprachige Musiker*innen und Besucher*innen an – einfach weil hier Produzent*innen und Rezipient*innen auf einen gemeinsamen künstlerischen Wissenskanon zugreifen, den sie dann in einem gemeinsamen kreierten Raum zum swingen bringen können,“ so Philippa Ebéné, Leiterin der Werkstatt der Kulturen, „aber die Berliner Musikszene ist sehr international. Allerspätestens bei der Jamsession, werden auch kubanische, eriträische, deutsche und afghanische Musiker*innen einsteigen.”
Ein großes Abschlusskonzert mit den beteiligten Musiker*innen in Belgien, Italien und Spanien ist für Ende 2017 geplant. Der Besuch der Konzertreihe ist kostenfrei – Spenden sind erwünscht.
Interessierte Musiker*innen können sich noch für die Teilnahme an den Konzerten bewerben.
Weitere Informationen zu den Konzerten unter www.werkstatt-der-kulturen.de